...hochgelegenen Kapelle Dillheims breitet sich das Tal der Dill in reizvollem Wechsel von Flußlauf, Wiese, Feld und Wald
Elmar 9 cm
[neuer Gelatinesilberabzug, 27 x 18,6 cm]
DAS LIED DER LANDSCHAFT
Dieser gute Kern ruht in der Landschaft, wird von ihrem ausgleichenden Leben gespeist. Die vom Mann der heimischen Industrien bewohnten Dörfer in lieblichen Flußtälchen, an Berglehnen und Felsstürzen haben gleichfalls ihr besonderes Gesicht, nämlich das trotz allem reiner Ländlichkeit — trotz der Seilbahnen, die hier den Eisenstein aus den Gruben zu Verladerampen führen, trotz hoher Erzhalden, trotz der Neuheit mancher kleinen Häuschen aus dem Bruchstein der Berge, die dorferweiternd an den Ausfallstraßen stehen und Bedrängten neuen Lebensraum geben.
Auch diese Dörfer sind nicht dazu gebaut, daß der heutige Verkehr sie rücksichtslos durchbrause. Sie sind wie überall Zweckgemeinschaften, die seit je der Ernährung des Landes dienen. Sie tun sich schwer damit im Tal der Lahn, denn der Boden, dem man allenthalben den Erzgehalt ansieht im Rostton der steinigen Straßen und Felder, dieser Boden ist arm, das Gelände schwierig, die Felder sind klein, der Ertrag im Vergleich zur bäuerlichen Plage gering. Daher die Armseligkeit der Kuhgespanne, deren langsamem Schritt sich der Mensch anzupassen hat im mühseligen Auf und Ab der Feldwege, der schwierigen und oft steilen Kurven im Dorf.