Das Gesunde an der Wetzlarer Industriebevölkerung ist die Verbindung von Erwerb in der Stadt und der Arbeit auf dem eigenen Lande, ...
Elmar 5 cm
[alter Gelatinesilberabzug, 19,3 x 17 cm]
Aber das, was Wetzlars besondere Note ausmacht, seinem Ruf eine allweltliche Bedeutung gab und gibt, das ist sein Ruhm als Stadt der Optik. Ein seltener Ruhm, der aus allerkleinsten Anfängen entstand und dessen Geburt genau hundert Jahre zurückliegt, wie jene Goethes eben jetzt zweihundertjährig wurde. Merkwürdiges Zusammentreffen zweier nicht nur für Wetzlar wichtiger Daten. Eine kleine Werkstatt macht Geschichte! Eine andere bedeutungsvolle Epoche beginnt, die sich auf den beweglichen Geist eines Mannes der Technik stützt, den Optiker Carl Kellner und bald ihn ablösend, Ernst Leitz. Es geschah zunächst in aller Stille, daß ein junger Mensch sein ausgefallenes Interesse für die Optik zum Inhalt seines täglichen Lebens machte. Dieser junge Mensch, Carl Kellner, als Sohn des Verwalters einer Buderusschen Hütte in Hirzenhain, eigentlich mehr der Eisenindustrie verbunden, war es, der 1849 im Pfarrhans an der Jäcksburg, einer steilen Gasse Wetzlars (diesem nach Jakob Grimm damals „geistlosen, toten, verrotteten Nest“), sein optisches Institut eröffnete.