Die Materie des Eisens formt das kraftvolle Antlitz des Gießers, ...
Summitar 5 cm
[alter Gelatinesilberabzug, 23,2 x 17 cm]
Das ist kein Kompliment für die eng- und steilgassige Stadt. Um so rückhaltloser ist er von der Landschaft begeistert und weiß nicht genug die „paradiesische unaussprechliche Schönheit der Natur ringsum“ zu preisen. Die „Einsamkeit ist seinem Herzen köstlicher Balsam und die Jahreszeit der Jugend wärmt mit aller Fülle sein oft schauderndes Herz.“ Sehr angetan hat es ihm vor allem ein Brunnen vor der Stadt, zu dem die Mädchen zum Wasserholen kommen, „das harmloseste Geschäft und das nötigste, das ehemals die Töchter der Könige selbst verrichteten“. Es vergeht kein Tag, da er nicht eine Stunde da sitzt und nicht weiß, ob „täuschende Geister um diese Gegend schweben, oder ob es die warme himmlische Phantasie in seinem Herzen ist, die ihm alles rings umher so paradiesisch macht“.
Rückschauend muß man sagen, daß für uns Nachlebende die Zeit Goethes, so kurz sie war, Wetzlar einen gewissen Glorienschein gibt. Ja, so fruchtbar erscheint uns eben diese Zeit, daß die ihr folgende der französischen Revolution und ihrer Schatten, der napoleonischen Siege und ihrer Umwälzungen Europas, ja, daß die Freiheitskriege, soweit sie Wetzlar berührten, uns ebensowenig bedeutungsvoll und sonderlich interessant für die Stadt selbst erscheinen als alle weiteren politischen Entwicklungen, in deren Verlauf sie zu Preußen kam und eben nichts anderes mehr als eine kleine Stadt im großen Reich, deren Sonderleben nicht weiter auffallen konnte als das jeder anderen fleißigen Stadt. Aber schon wuchs in der Stille der Keim, der neue Blüten brachte, neue Ernte.