... am Fuße des Kalsmunt ausbreiten - jener ersten Feste an der Wetz aus dem 12. Jahrhundert
Elmar 9 cm
[alter Gelatinesilberabzug, 16 x 23,2 cm]
Man sollte wohl meinen, ein junger Mensch von der gesteigerten Begeisterungsfähigkeit Goethes hätte sich ohne weiteres wohlgefühlt in der Stadt, in der man ihm in offener Herzlichkeit entgegenkam, ja, ihn bewunderte und vergötterte, weil alles Liebenswerte der Jugend wie alles Faszinierende eines Genies ihm eigen waren, und das ernsthafte Streben in tiefen Gesprächen und Diskussionen andere mit fortriß. Aber trotz des schönen und tiefgehenden Erlebnisses und des täglichen Zusammenseins mit Lotte und Kestner war Goethe keineswegs von der Stadt an sich erbaut. Seine Kritik an ihrem Zustand läßt bei ihm, dem von Frankfurt und Straßburg Verwöhnten, nichts an Schärfe zu wünschen übrig. Er fühlt sich „einsam, öde und leer“ - in der „zwar wohl gelegenen, aber kleinen und übel gebauten Stadt und verschlagen unter schaudernden Himmels ödem Gestade.“