Der Domchor, der am 11. März [korrekt 07., 08. und 09. März] 1945 durch Tiefflieger zerstört wurde
Hektor 2,8 cm
[alter Gelatinesilberabzug, 23,3 x 17,4 cm]
WETZLARS MITTELALTERLICHE BLÜTE
So rührend bescheiden das Ein oder Andere in alten Stadtwinkeln den üblichen Großstädter anmuten mag - Wetzlar war eine fortschrittliche Stadt, vor allem in seiner Blütezeit um dreizehnhundert, und nicht jede ihrer Art kann sagen, daß sie neben den üblichen Ziehbrunnen schon im 14. Jahrhundert eine regelrechte Wasserleitung gehabt habe. Eine Wasserleitung mit Bleirohren, die vom hochgelegenen „Brückenborn“ den klaren Quell zu drei Laufbrunnen auf den drei Märkten führte, dem Butter-, Eisen- und Kommarkt. Das war für einen Ort mit etwa 4000 Seelen allerhand, und mehr dürfte die Stadt damals nicht gezählt haben.
Die Solidität ihrer derzeitigen Wirtschaftspolitik stützte sich nicht allein auf die Handwerker, sondern auch auf deren wechselweisen Handel mit dem Ausland und den Städten des Reiches.