In der „Alten Münze“ wurde früher das Geld geprägt
Summaron 3,5 cm
[alter Gelatinesilberabzug, 23,4 x 17,6 cm]
DAS LAR AN DER WETZ
Die Geschichte des romantischen Flußtales, in das hineingebettet und hügelanwachsend Wetzlar sich breitet, ist alt und wechselvoll, wie nur selten eine sein mag. Geschichte im Sinn des Wortes: des Geschehens.
Um Halt suchend, beliebig hineinzugreifen in die Zeit - nicht gerade jene urgraue, da in diesem heute so warmen und überaus anmutig bewegten Gelände das kalte, trockene Klima der Tundra herrschte, Mammut, Wisent, Auerochse, Renntier und Wildpferd in Rudeln die Moossteppe durchstreiften, da die jetzigen Flüsse sich erst langsam als gletschergespeiste Rinnsale in die Hochfläche einzugraben begannen, begünstigt von Vulkaneruptionen und ihren Gesteinsversetzungen! Sondern all diese geologisch so interessanten Entwicklungsstufen überspringend, greifen wir hinein in jene augustäische Zeit, da römische Kaiser und ehrsüchtige Feldherren in der Sattheit erfolgreicher Eroberungen es für angebracht erachteten, ihre sieggewohnten Legionen die Schwingen der Feldadler in den Tälern des Rheins sich entfalten zu lassen.
Fraglos sah dieses Tal der Lahn mancherlei Durchzug römischer Truppen mit dem natürlichen Gefolge reisenden Handelsvolkes und wechselnder Lager. Aber römische Niederlassungen und Siedlungen von einiger Dauer erlebte es nicht, wie sie am Rhein, im Tal der Mosel und selbst in der damals sicherlich recht unwegsamen und unwirtlichen Eifel an Hand von alten Kastellen, Viadukten und Aquädukten, Bädern und Ausgrabungen aller Art in Erscheinung treten. Immerhin wurden auch im Gebiet der Lahn Funde römischen Ursprungs gemacht, insbesondere Gefäße und Münzen, die auf Benutzung der Höhenstraßen Wetzlars als naturgegebene Handelswege schließen lassen.